Testament des Wilhalm Zeller, Bürger von Straubing, 04.03.1485

Stadtarchiv Straubing

Beschreibung

In seinem Testament schafft Wilhalm Zeller, Bürger von Straubing, seinen letzten Willen. Zu seinen Geschäftsherren bestimmt er seinen Bruder Herman sowie Jorg Lerchennfellder und Hans Rechauer. Diese sollen sich um seine Beerdigung im Kloster von Straubing und in der Kirche kümmern. Ins Kloster gibt er dafür den Siebenten von seinem Gut und in die Kirche den Dreißigsten. Für sein Seelbad und als Almosen für die Armen, sollen seine Geschäftsherren 4 Schaff Korn aus seinem Kasten nehmen. Überdies stiftet Zeller eine ewige Wochenmesse in die Kapelle in seinem Wohnhaus. Dafür soll 1 Pfund Regensburger Pfennige Ewiggült gekauft oder von seinem Gut genommen werden. Seinem "slafkind" (unehelich) vermacht er 10 Schilling Regensburger Pfennige jährliche Gült, damit es gut erzogen wird. Alle seine Schulden, Zeller erwähnt Almosen und Schulden an Handwerksleute, sollen von seinen Geschäftsherren beglichen werden. Aus dem ungeteilten Gut erhält sein Sohn Gregor 1000 Rheinische Gulden Heiratsgut, da Wilhalm vorher bereits seine Kinder Achatz, Erasm und seine Töchter verheiratet und mit diesem Betrag aus dem gesamten Gut ausbezahlt hat. Seine 3 Söhne erhalten überdies sein Haus, genannt in der Kron, "mitsambt den häusern im monn sternn benennt", mit allen Läden und Zinsen, unbeschadet von 2 Pfund Regensburger Pfennigen jährlichen Gült zu des Stainhauffen Messe in St. Jakob. Zu gleichen Teilen erhalten die Söhne überdies seinen Stadel in der Judengasse, Harnasch, Ross und Wehr. Von seinen 6 Töchtern Ursula Sunnerin, Walpurgen Preuyn, Barbara Kelermanyn, Martha Smidlin, Margreten Degernseerin und Anna Häberkoferin, hat Margreten als Heiratsgut um 200 Rheinische Gulden mehr erhalten als die anderen. Dieser Betrag soll ihrem Erbe abgezogen werden. Das restliche Vermögen soll unter seinen Kindern zu gleichen Teilen aufgeteilt werden, wobei das Erbe der bereits verstobenen Walpurgen Preuyn und Barbara Kellermanyn deren Kindern zufällt.

Siegel: Das Siegel von Hermann Zeller zeigt einen Schild mit Schildhaupt. Im Schild befinden sich pyramidal gestapelte Ballen. Auf dem Turnierhelm befindet sich ein Spitzhut mit Federbusch, der von einem Blumenstrauß flankiert wird. Das Siegel Wilhelm Zellers zeigt im Schild pyramidal gestapelte Ballen, einen Spitzhut mit Ballen auf dem Stulp und der Zahl 1447. Das Siegel von Jörg Lerchenfelder zeigt einen durch einen Sparren geteilten Schild mit einer flugbereiten Lerche. Am Stechhelm befindet sich ein Flügel mit den Wappenbildern des Schildes. Das Siegel Rechauers zeigt im Schild einen springenden Hirsch und auf dem gekrönten Stechhelm das Wappenbild.